Scheinträchtigkeit bei Hunden

Eine Scheinträchtigkeit bei Hunden zeigt zwar alle Erscheinungsformen einer Trächtigkeit, unterscheidet sich aber ganz entscheidend in einem Punkt: die Hündin ist nicht befruchtet und es kommt nicht zu Nachwuchs. Warum passiert das und was bedeutet es?

Am Verhalten der Hündin kann man eine nahende Scheinträchtigkeit erkennen. Die Hündin wird plötzlich sehr ruhig und möchte nicht mehr herumtollen. Sie legt sich mit einer würdevollen Ruhe an warme Plätze und schläft auffallend viel. Bei Tisch fängt sie an, das Essen zu hypnotisieren und bunkert alles, was futterbar ist. Sie baut Nester, buddelt ganze Höhlen in den Garten und sammelt alles, was auch nur im Entferntesten an einen Welpen erinnert.

Die Gegenstände werden bewacht und beleckt, die Hündin legt sich auf sie und schiebt sie Richtung Milchleiste. Auch körperlich bringt eine Scheinträchtigkeit bei Hunden Veränderungen mit, die man leicht feststellen kann. Die Hündin wird zunehmend runder und die Zitzen vergrößern sich. Etwa um den 60. Tag der Scheinträchtigkeit herum kann die Milchleiste gefüllt sein.

 

Wie geht man als Hundebesitzer mit einer scheinträchtigen Hündin um?

Erkennt man die Anzeichen einer Scheinträchtigkeit sollte die Hündin abgelenkt werden. In dieser Zeit verbringt man mit der Hündin vermehrt Zeit, um spazierenzugehen oder mit ihr zu spielen, damit sie ihre Welpen „vergisst“. Die Gegenstände, die Welpen sympolisieren, nimmt man der Hündin ab. Die Milch an der Milchleiste sollte weder abgepumpt, noch von der Hündin abgeleckt werden, da sonst der Milchfluss zusätzlich angeregt wird.

Nach einigen Tagen ist der „Spuk“ dann wieder plötzlich vorbei. Der Bauchumfang verringert sich bis auf den angefressenen Speck, die Milch lässt nach und die Milchleiste bildet sich zurück.

 

Gründe für die Scheinträchtigkeit bei Hunden

Die Scheinträchtigkeit wird im Körper der Hündin durch das Hormon „Prolaktin“ ausgelöst. Bis heute ist dieser Vorgang nicht vollständig erforscht. Es könnte aber sein, dass der Grund für die Scheinträchtigkeit bei Hunden im Zusammenleben der Hunde im Rudel zu finden ist.

Eine scheinträchtige Hündin bereitet sich genauso auf die Aufzucht der Welpen vor wie eine tragende Hündin, bis hin zur Produktion der Milch. Beim Ausfall der Mutterhündin kann eine scheinträchtige Hündin das Überleben der Welpen also für ihr Rudel sichern.

 

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